Fundgeschichte
Fund- und Entschlüsselung
Die nachfolgenden Filme sind Produktionen der Thomas Claus Medienproduktion im Auftrag des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte im Rahmen ihres Archaeofilm-Angebots.
Die Jagd nach der Himmelsscheibe. Die Fundgeschichte.
Vor über 20 Jahren, am 23. Februar 2002, wurde die Himmelsscheibe von Nebra durch die Schweizer Polizei sichergestellt. Die in der Geschichte der deutschen Archäologie einmalige Aktion in einem Basler Hotel ist rückblickend sowohl Höhepunkt einer regelrechten Kriminalgeschichte als auch Auftakt zu einer einzigartigen Chronologie kriminalistischer, juristischer, archäologischer, natur- und kulturwissenschaftlicher Untersuchungen. Der Film zeichnet die spektakuläre Geschichte nach.
Produktion: 2010
Fundort Mittelberg: Der Finder sagt aus
An einem Sonntag im Juli 1999 machen Sondengänger während einer illegalen Raubgrabung am Mittelberg unweit der Ortschaft Nebra den Fund des Jahrhunderts: die Himmelsscheibe. Zusammen mit ihr werden zwei Schwerter, ein Meißel, zwei Beile und Armringe dem Boden entrissen und an überregional tätige Hehler weiterverkauft. Herkunft und Zusammensetzung des Fundes sind von größter Bedeutung für den Echtheitsnachweis und Grundlage für die Sicherstellung der Himmelsscheibe für die Allgemeinheit.
Die Erstbegehung des Fundortes durch das Landesamt für Archäologie erfolgte am 4. Juli 2002. Im Jahr 2006, sieben Jahre nach der illegalen Ausgrabung, gehen der Finder Henry Westphal und der Landesarchäologe Harald Meller gemeinsam auf den Mittelberg. Henry Westphal schildert dabei detailliert, was an diesem Julitag 1999 geschah. Durch die Rekonstruktion der Fundlage der Himmelsscheibe und der Beifunde konnten zumindest einige wichtige Informationen für die Wissenschaft gerettet werden.
Produktion: 2006
Die Himmelsscheibe von Nebra: Memogramm und Kalender
Die Himmelsscheibe von Nebra birgt viele Geheimnisse. Ein besonders wichtiges konnte jedoch schon früh gelöst werden: Mit Hilfe der Symbole, die in der ersten Phase auf der Scheibe aufgebracht wurden – Vollmond, Sichelmond und Sterne – war es möglich, Wissen um die Angleichung von Sonnen- und Mondkalender zu memorieren. Aufgrund der unterschiedlichen Länge von Sonnen- und Mondjahr ist es notwendig, in gewissen Abständen Schaltmonate beziehungsweise Schalttage einzufügen, um beide in Einklang zu bringen. Den richtigen Moment für diese Maßnahme bildet die Konstellation von Plejaden und Sichelmond ab, wie sie auf der Himmelsscheibe dargestellt ist. Wie diese Entdeckung gemacht wurde und welche Tragweite sie für die Interpretation der Himmelsscheibe von Nebra hat, erzählt dieser Film.
Produktion: 2006